Schulthess Forum
Jugendstrafrecht 2024
Strafzumessung und Massnahmen in der Praxis
Strafzumessung und Massnahmen in der Praxis
Im Alltag der Jugendlichen finden Straftaten im unterschiedlichen Kontext statt. Bei der Beurteilung der Tat und des Täters sind die individuelle Bewertung und Betrachtung von grosser Bedeutung. Es gilt die Grundmaxime, dass jeder Fall zu Gunsten einer positiven Entwicklung des Jugendlichen gestaltet werden muss.
So kann es im Einzelfall beim gleichen Ursprungsdelikt zu sehr unterschiedlichen Massnahmen und Strafzumessungen kommen. Eine grosse Rolle spielt die Frage, ob es sich um eine Einzel- oder Wiederholungstat handelt. In welchem Kontext wurde sie begangen? Gab es ein Zusammenspiel mit anderen Delikten?
In diesem Webinar zeigen Jugendanwaltschaft, Jugendstrafverteidigung und Sozialdienst anhand von Praxisbeispielen die Bewertungsgrundlagen und das Vorgehen bei unterschiedlichen Konstellationen auf. Wann müssen Schulen und Vereine aktiv werden? An wen sollen sie sich wenden? Welche Lösungswege stehen zur Verfügung? Welche Hilfestellungen bietet die Sozialarbeit.
Informieren Sie sich praxisnah. Eine erste Einschätzung zu den Neuerungen in der Verwahrung von Jugendlichen wirft einen Blick auf die nächsten Anpassungen. Bringen Sie Ihre Fragen mit an dieses interaktive Webinar.
Ihr Vorteil
- Legen Sie Ihre Schwerpunkte selbst fest – schauen Sie sich Beiträge wiederholt an
- Bringen Sie sich ein – stellen Sie jederzeit Ihre Fragen online an die Referierenden
- Rufen Sie sich Inhalte ins Gedächtnis zurück – Sie haben 4 Wochen lang Zugriff auf die einzelnen Referate
Zielpublikum
- Schulleiter und Schulleiterinnen
- Fachpersonen Bildungseinrichtungen und Vereine
- Fachpersonen Kindesschutz
- Strafverteidigerinnen, Strafverteidiger
- Richterinnen, Richter
- Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwaltschaft
- Gutachterinnen und Gutachter
- Gerichtsschreiberinnen, Gerichtsschreiber
Kurzprogramm
- Praxisbeispiel 1: Erwerb und Besitz einer Waffe, Gewaltdelikte
- Praxisbeispiel 2: Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz
- Praxisbeispiel 3: Straftaten im digitalen Raum: extremes Mobbing
- Einführung der Verwahrung im Jugendstrafrecht
Detailprogramm öffnen
09:0009:05 |
Begrüssung durch die WebinarleitungLaura Jost
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09:0509:40 |
Praxisbeispiele aus dem Bereich derGewaltdelikte
Laura Jost, Claudia Tortorelli und Rafael Wieland
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09:4010:15 |
Praxisbeispiele aus dem BereichVerstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz
Laura Jost, Claudia Tortorelli und Rafael Wieland
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10:15 - 10:30 Pause |
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10:3011:05 |
Praxisbeispiele aus dem BereichCybercrime: Extremes Mobbing
Laura Jost, Claudia Tortorelli und Rafael Wieland
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11:0511:45 |
ReferatZwischen Schock und Symbolik – Überlegungen zur vorgeschlagenen Einführung der Verwahrung im Jugendstrafrecht
Prof. Dr. Gian Ege
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11:4512:15 |
FragerundeProf. Dr. Gian Ege, Claudia Tortorelli und Rafael Wieland, Leitung Laura Jost
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Referierende
Laura Jost
lic. iur. Rechtsanwältin, CAS Kindsvertretung/Verfahrensbeistandschaft Institut für Kindsvertretung / Institut für Opfervertretung
Laura Jost hat an der Universität Fribourg zweisprachig Rechtswissenschaften studiert und bereits während des Studiums ein grosses Interesse am Straf- und Kindesrecht entdeckt. Während ihres Studiums absolvierte sie von 2013 bis 2014 ein Praktikum bei der damals frisch ins Leben gerufenen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde. Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 2016 absolvierte sie Praktika in der Advokatur sowie an einem erstinstanzlichen Gericht im Kanton Bern und arbeitete anschliessend als Assistentin am Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie der Universität Fribourg. Zudem ist sie Doktorandin mit dem Dissertationsprojekt «Das Kind im Strafverfahren». Im Jahr 2019 wurde sie zur Rechtsanwältin patentiert und gründete gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr. Herzig das Institut für Kindsvertretung, welches Kinder und Jugendliche in allen sie betreffenden Verfahren vertritt. Seit dem Jahr 2019 arbeitet sie überwiegend als Rechts- und Kinderanwältin am Institut für Kindsvertretung und geht nebenbei ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit nach. Im Frühjahr 2022 hat sie das CAS Kindsvertretung/Verfahrensbeistandschaft an der Hochschule Luzern erfolgreich abgeschlossen.
Prof. Dr. Gian Ege
Prof. Dr. iur. Assistenzprofessor für Strafrecht und Strafprozessrecht, Rechtswissenschaftliche Fakultät Universität Zürich
Gian Ege ist Assistenzprofessor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich. 2012 schloss er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich ab. 2017 folgte die Promotion an der gleichen Universität. In seiner Forschung beschäftigt er sich schwerpunktmässig mit Fragen des materiellen Kernstrafrechts und des Strafprozessrechts. Er unterrichtet und publiziert darüber hinaus in den Bereichen Jugendstrafrecht, Migrationsstrafrecht und transnationaler organisierter Kriminalität.
Claudia Tortorelli
lic. iur., CAS Strafprozessrecht und des CAS Forensics, Jugendanwältin Staatsanwaltschaft des Kantons Bern
Claudia Tortorelli ist seit dem Jahr 2017 als Jugendanwältin des Kantons Bern tätig. Zuerst mit einem Pensum von 50% als a.o. Jugendanwältin auf der Dienststelle der Jugendanwaltschaft Emmental-Oberaargau. Im 2019 wurde sie mit einem Pensum von 80% als ordentliche Jugendanwältin der Dienststelle Berner Jura – Seeland gewählt. Seit September 2022 übt sie ihre Tätigkeit als Jugendanwältin mit einem Pensum von 80% wieder auf der Dienststelle Emmental-Oberaargau aus. Sie hat Rechtswissenschaft an der Universität Fribourg studiert und im 2017 nach einem Praktikum in einer Anwaltskanzlei des Kantons Bern und diversen Praktika in der Justiz des Kantons Bern das Rechtsanwaltspatent im Kanton Bern erworben. Im Anschluss an das Anwaltspatent arbeitete sie für über 7,5 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Steuerverwaltung des Kantons Bern. Im Jahr 2015 hat sie aufgrund ihres grossen Interesses am Strafrecht, nach dem Erwerb des CAS Strafprozessrecht und des CAS Forensics I, eine befristete Stelle als Assistenzstaatsanwältin des Bundes am Standort der Bundesanwaltschaft in Zürich angetreten. In der Folge durfte sie diverse Erfahrungen als a.o. Assistenz- und Staatsanwältin in diversen Kantonen sammeln. Heute engagiert sie sich in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den zuständigen Sozialarbeitenden, straffällige Jugendliche zu unterstützen, mit dem Ziel, sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Rafael Wieland
BSc., Sozialarbeiter Jugendanwaltschaft Emmental-Oberaargau
Nach der obligatorischen Schule absolvierte Rafael Wieland eine Ausbildung zum Bankkaufmann und arbeitete anschliessend in dieser Branche weiter, bevor er sich für das Studium zum Sozialarbeiter FH entschied. Danach konnte er in einem polyvalenten Sozialdienst im Bereich Kindes- und Erwachsenenschutz sowie Existenzsicherung Erfahrungen sammeln. Seit 2018 ist er bei der Jugendanwaltschaft Emmental-Oberaargau beschäftigt, wo er Abklärungen bei delinquenten Jugendlichen durchführt und Schutzmassnahmen empfiehlt, organisiert und überprüft. Ausserdem begleitet er regelmässig Studierende der Fachhochschulen während ihres Praktikums.
Fachthemen
Termin / Format
05.06.2024 | 09:00 - 12:15Strafrecht | Webinar
Webinarleitung
Laura Jost führt durch das Programm vom Schulthess Forum Jugendstrafrecht 2024.
Systemanforderungen
Für die Webinare verwenden wir die «Zoom Video-Webinare»-Technologie (zoom.us). Für die Teilnahme an einem Webinar ist ein Computer (Windows, Mac) mit einem aktuellen Browser notwendig. Alternativ kann auch die Zoom-App App auf einem Tablet oder Smartphone (Android, iOS) verwendet werden.