Yves Schneider
Horizontale Kooperationen aus ökonomischer Sicht – Versuch einer Abgrenzung zwischen schädlichen und effizienten Verhaltensweisen
Nur ein geringer Teil der wirtschaftlichen Aktivität entfällt auf anonyme Märkte, auf denen eine Vielzahl von Marktteilnehmer lediglich unilateral auf Preissignale reagieren. Wirtschaftliche Tätigkeit inner- und ausserhalb von Unternehmen ist vielmehr gekennzeichnet von Austausch, Kooperation, Koordination, Informationsgewinnung etc. Selbst Märkte fallen nicht vom Himmel, sondern müssen von Akteuren organisiert und betrieben werden. Es müssen Regeln aufgestellt und Standards gesetzt werden. Die institutionelle Ausgestaltung der “Regulierung” erstreckt sich von situativer Kooperation einzelner Unternehmen über Selbstregulierung durch Verbände bis hin zu staatlicher Regulierung. Ich gehe der Frage nach, inwiefern im Rahmen dieser Kooperations- und Regelungsaktivitäten der ökonomisch wünschenswerte Wettstreit um bessere Produkte, höhere Marktanteile, grössere Gewinne beeinträchtigt wird. Nebst den lehrbuchartigen offensichtlichen Fällen besteht hier ein grosser Graubereich.